Bereits 2015, als ich im Kustoshaus vom Heiligen Grab in Görlitz ausstellte, vereinbarte ich mit dem Veranstalter der evangelischen Kulturstiftung einen Termin für eine Ausstellung in der Nikolaikirche. Die Ausstellungen in der Nikolaikirche werden sehr weit vorgeplant. In der Regel finden nur ein bis zwei Ausstellungen pro Jahr statt. Die Nikolaikirche ist eine profanierte gotische Hallenkirche, welche heute als Ausstellungs- und Gedenkraum genutzt wird. Eigentümer ist die evangelische Kulturstiftung.
Ein sehr großer Raum, mit viel Ausstellungsfläche an den Wänden. Um die Möglichkeiten voll auszuschöpfen fragte ich einen Berliner Künstler, Jens Reulecke, ob wir ein gemeinsames Konzept entwickeln wollen. Mit ihm hatte ich bereits gemeinsame Performances, wie z. B. im Ingolstädter Münster und im der KÜNSTLER HAUS BERLIN der Katholischen Akademie. So entstand eine sich ergänzende Ausstellung mit Bildern von mir in der Nikolaikirche und Installationen von Jens Reulecke in der Kirche und in sechs Grufthäusern auf dem angrenzenden Nikolaifriedhof.
„Wolffs Motive sind eingebettet in dynamische Bildkontexte, welche die Sicht auf die Perspektive menschlicher Möglichkeiten erweitern. Lässt man sich auf die Bilder ein, bleibt das Gefühl nicht aus, einen Zipfel Unendlichkeit zu berühren. Wolffs Bilderwesen entziehen sich nicht, sondern „bleiben“ und halten so die Balance zwischen „anderswo“ und „hier“. In der Nikolaikirche verbinden sich diese bewegten Raumfigurationen mit Jens Reuleckes Installation „anderswo hier“ und zwar genau an der Stelle, wo die jeweiligen Arbeiten das gemeinsame Interesse an Zwischenräumen thematisieren“ heißt es im Konzept zur Ausstellung
Drei Tage waren wir gemeinsam in Görlitz und teilten uns eine großzügige Ferienwohnung. Viele Gespräche, lange Spaziergänge in einer mystisch geschichtsträchtigen faszinierenden Altstadt. Erstmals stellte ich auch sechs sehr große Bilder aus im Maß 100 x 70, welche ich in zwei Reihen zu drei Bildern auf eine Fläche hängte.
Zur Eröffnung der Ausstellung agierten wir in einer gemeinsamen Performance „Finsternis leuchtet“ per Text, Klang und Bewegung auf der gemeinsamen Ausstellung. Besonders gefreut hat mich, dass Georg Kestel (Generalvikar des Erzbistums Bamberg), kam, um die Ausstellung zu eröffnen.